Neues Jahr neues ich?
Mittlerweile sind wir wohl wieder alle angekommen im Alltagstrott. Die Feiertage liegen hinter uns, wir haben vermutlich mehr gegessen und getrunken als uns guttut und mit dem Jahreswechsel kommen auch immer wieder die Vorsätze, welche wir uns «vorsätzlich» vornehmen. Erfahrungsgemäss halten diese Vorsätze nur wenige Tage, manchmal auch Wochen. Es gibt auch Vorsätze, die man eigentlich einfach durchziehen kann – so einfach, dass man sie auch leicht vergisst. Einer meiner liebsten Vorsätze: Bringe jeden Tag einen Menschen zum lächeln und finde jeden Tag einen Grund zu lachen. Vor ein paar Jahren, erzählte mir aber eine Klientin, dass sie ihre Vorsätze auf die Monate aufgeteilt hätte und irgendwie fand ich diese Idee sehr gut. Also möchte ich das auch versuchen. Jeden Monat einen Vorsatz – oder besser gesagt ein Ziel. Ich habe dieses Jahr mit meinem (tatsächlich immer gleichen Ziel) begonnen. Monat 1 – Detox… oder die Vollbremse Dies ist mein klassischer Januar – nach dem letzten Event, welchem ich auch gerne beiwohne und an dem in der Regel auch gut gegessen und getrunken wird, starte ich meine vier Wochen «Detox». Ich verzichte auf Alkohol, Zuckerzusätze und ich reduziere meinen Kaffeekonsum drastisch. Dazu nehme ich jeden Abend ein Basenpulver und versuche grundsätzlich mehr notwendiges als unnötiges zuzuführen. Zu Beginn mache ich eine 10 tägige Saftfastenkur. Was erwarte ich von diesem Monat? Zucker: Ich möchte einfach diese Gewohnheit wieder durchbrechen, so oft Zucker zu verwenden. Oder Zucker wieder als das zu sehen, was es ist: Ein Genussmittel. Ich freue mich auf meinen gesüssten Kaffee an den Wochenenden und ich freue mich über eine richtig tolle Süssspeise, wie einen Kuchen, Pralinen oder so was. Aber über die Feiertage hatte das alles kein Mass. Zu viele Desserts, zu viele Kekse, zu viel Schokolade. Ich möchte einfach diesen «Selbstläufer» wieder abhängen. Alkohol: Hier erwarte ich nichts ausser einem Gewichtsverlust durch die eingesparten Kalorien – es handelt sich aber in erster Linie um eine Analyse meiner Gewohnheiten. Ich finde es generell immer wieder sinnvoll Pausen einzulegen und seinen eigenen Konsum zu hinterfragen. Unter der Woche trinke ich höchst selten Alkohol. Zum einen liegt das daran, dass ich am nächsten Tag einen klaren Kopf haben möchte und zum anderen gehöre ich einfach nicht zu den Menschen, die zu einem zweiten Glas Wein «nein» sagen. Saftfasten: Ich erwarte einen bewussteren Umgang mit Nahrung – und natürlich eine gute Entwässerung des Körpers. Meine letzten Erfahrungen mit Saftfasten haben mir gezeigt, dass man seine Mahlzeiten nach den Fastentagen, viel bewusster wahrnimmt. Man kaut langsamer, man schmeckt mehr, man ernährt sich intuitiver. Ich erhoffe mir, nach dem Saftfasten, wieder einen bewussten Umgang mit Essen zu pflegen. Meine Mahlzeiten besser zu planen und weniger nach dem «Gelüste», sondern mehr nach dem «Lust» Prinzip zu essen… zumindest für eine Weile. Was kann mich erwarten während so einem Monat? Und vor allem, was erwartet einen während dem Saftfasten? Da höre ich immer unterschiedliches. Die einen berichten von Müdigkeit, die anderen klagen über Kopfschmerzen, wieder andere sind gereizt und die nächsten sprühen vor Energie. Ich habe – auch in den letzten Jahren – von all dem nie etwas gemerkt. Am zweiten Tag war ich oft etwas müder, das führte ich aber auf den Koffeinentzug zurück. Wenn ich diese Vollbremsung einlege, spüre ich lediglich, wie mein Körper und Geist wieder die Arbeit aufnehmen. Der Detoxprozess setzt auf vielen Ebenen ein. Meine Verdauung verändert sich, mein Hautbild verändert sich und auch mein Kopf wird freier. Ich verspüre Lust darauf, mich von Ballast zu befreien und so kommt es, dass ich Dinge, die liegen geblieben sind, beende und Dinge, die unnütz zu Hause rumliegen, entsorge. Also, dann schauen wir mal, wie es mir nach diesen 4 Wochen so geht. Wie ist das bei euch? Habt ihr auch irgendwelche Vorsätze? Neujahrsrituale?
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Fortbildungen sind so eine Sache für sich – aber vor allem ist es eine Sache für mich. Ich liebe es, meine Techniken zu erweitern und mein Wissen auf den aktuellsten Stand zu bringen und mich natürlich auch immer mehr zu vernetzen mit anderen Therapeuten. Manchmal treffe ich Therapeuten, mit denen ich bereits vor 10 Jahren in Klinken arbeiten durfte, manchmal treffe ich Menschen, die ich eigentlich ausserhalb meiner «Therapeutenbubble» kennengelernt habe und mit manchen Menschen verbindet mich fast schon eine Art Fortbildungsfreundschaft.
Während meines letzten Kurses, übernachtete ich, zusammen mit anderen Kursteilnehmerinnen, in einem nahegelegenen Hotel. An unserem zweiten Kursabend kaufte ich Antipasti, Brot, Käse, Fleisch und natürlich eine gute Flasche Wein. Wir sassen also zusammen und je mehr sich die Flasche leerte, desto witziger wurde es eigentlich. Wir sprachen über unsere Ausbildung über unsere Arbeit und natürlich auch über andere Kurse. Dieser Austausch veranlasste mich dazu, euch einen kleinen Einblick in die Fortbildungswelt als Therapeutin zu gewähren. Ich beginne hier mal mit den zwei wichtigsten Erkenntnissen. Tische sind anscheinend für Therapeuten total überbewertet Ich durfte wirklich noch nie an einem normalen Tisch sitzen um mein Script zu ergänzen. Meistens sitzt man als Therapeut an Behandlungsliegen und jeder der schon mal eine Massageliege berührt hat weiss, dass die Unterlage eher weich ist. Tatsächlich habe ich sogar die Hälfte meiner Ausbildungszeit als med. Masseurin an einer Massageliege geschrieben. Und seit Abschluss meiner Ausbildung habe ich tatsächlich NUR NOCH auf Massageliegen oder auf meinen Knien geschrieben. Man entwickelt da aber seine Techniken (Filzstift ist besser als Kugelschreiber, Notizbuch ist besser als Notizheft, Stühle sind härter als Massageliegen). Tatsächlich habe ich mir recht schnell eine Mappe gekauft. Diese hat folgende Vorteile: Ich kann darauf schreiben, ich kann mein Script darin transportieren und man sieht verdammt wichtig aus, wenn man aufs Tram wartet mit einer Mappe unter dem Arm. (Ja, tatsächlich stehe ich da manchmal, in der einen Hand die Mappe und in der anderen Hand den Coffee to Go und dann bilde ich mir ja ein, dass mich die anderen für eine von den Erwachsenen halten. Ich trage während der Fortbildung keine Schuhe Und das meine ich so… Schulungsräume werden in der Regel ohne Schuhe (oder nur mit Hausschuhen/Socken betreten). Entsprechend irritiert war ich, als ich bei meinem letzten Kurs die Schuhe anbehalten durfte. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mal, wieso man die Schuhe immer ausziehen muss. Also klar, wenn es draussen regnet und schneit macht das ja schon Sinn, aber meistens tut es das nicht. Wir müssen die Schuhe trotzdem ausziehen. Fun Fact: Birkenstock sind gar nicht so verbreitet wie man denkt. Je nach Kurs (verschiedene Kurse sprechen auch verschiedene Therapeuten an) findet man eine unterschiedliche Konstellation an Schuhen. Meine persönliche Faustregel dazu: Je mehr Turnschuhe (vorzugsweise Merrell, On und Scarpa) desto strukturorientierter das Kursthema/der Dozent. Je mehr «alternative» oder gesunde Schuhe (Deerberg, Trayler, Birkenstock), desto feinstofflicher das Kursthema. Bitte versteht mich nicht falsch – ich finde beides total ok und ich besuche auch gerne Kurse zu allen möglichen Themen – aber die Häufung an bestimmten Schuhen ist wirklich witzig. Und falls ihr euch fragt, welche Schuhe ich trage… mir gehört in der Regel das Paar Schuhe mit Absatz oder die Flip-Flops. Zugegeben, mit der Idee einen Praxis-Blog zu schreiben, ging ich schon länger schwanger. Aber wie es halt so ist mit diesen Ideen, sie sind einfach im Kopf und materialisieren sich nicht einfach so.
Also, was soll das ganze hier und was kann man von mir erwarten. Zuerst mal, ich verfolge keinen Plan. Ich weiss nicht mal ob das ganze hier eher ernsthaft, informativ, witzig, ehrlich oder am Schluss sogar alles zusammen wird. In erster Linie schreibe ich einfach gerne und es passieren so viele Dinge, die ich gerne festhalten möchte. Vielleicht interessiert es den einen oder anderen Klienten, vielleicht aber auch Berufskollegen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. In diesem Sinne, lasst euch drücken :D |
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January 2022
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